Indiaca

Indiaca kennenlernen

Du hast noch nie von Indiaca gehört oder weißt noch nicht so genau, was das eigentlich ist? Dann erfährst du hier die wichtigsten Grundlagen:

Indiaca ist ein schnelles und sehr dynamisches Rückschlagspiel und wird – ähnlich wie Volleyball – auf einem durch ein Netz getrennten Spielfeld gespielt. Das Spielgerät ist die Indiaca (oder auch der Indiacaball), die mit der flachen Hand geschlagen wird.

Willst du wissen, wo Indiaca seinen Ursprung hat? Dann findest du hier ein paar Fakten zum Indiaca-Sport:

Allgemeine Geschichte der Sportart bis heute

Ein einfacher Irrtum war im Prinzip der Auslöser zur Entwicklung des Indiacaballes und damit einer neuen Sportart.

Karlhans Krohn, der Leiter einer Kölner Sportschule hatte 1936 einen Aufenthalt in Brasilien, als er bei einem Spaziergang am Strand von Copacabana auf zwei Jugendliche aufmerksam wurde, die einen gut dressierten Vogel zwischen sich hin und her zu treiben schienen. Dieser Vogel weckte sein Interesse, doch als er sich näherte, musste er feststellen, dass es sich nicht um ein Tier handelte, sondern um einen handgroßen Federball. Die Einheimischen nannten diesen Ball Peteka, einen aus Lederstücken zusammen genähten Beutel, mit Sägemehl gefüllt und bunten Federn bestückt. Es wird angenommen, dass die Urform der Peteka wahrscheinlich ein archaischer Federball aus zusammengelegten Maisblättern ist, den Forscher bei Indianerstämmen Nordost-Boliviens entdeckt hatten.

Nach eigener Aussage war Krohn begeistert von den "leichten und anmutigen Bewegungen", mit denen sich die jungen Brasilianer die Peteka zuspielten. So kaufte er ein Paar dieser großen Federbälle, nahm sie mit nach Deutschland und befaßte sich fortan selbst mit deren Weiter­entwicklung, vor allem verbesserte er die Flugeigenschaften.

In einer Wortkombination aus Indianer und Peteka nannte er seinen ersten serienreifen Ball "Indiaca". Krohn erhielt das Patent und bedingt durch die Spielfreude seiner Sportstudenten und die Tatsache, dass das Spiel leicht zu erlernen ist, verbreitete sich die Indiaca als Freizeitspiel sehr rasch. Neben dem gängigen Modell "Indiaca-Turnier” gibt es auch die leichtere Version "Indiaca-Play" als reines Rückschlagspiel mit Plastikschlägern. Indiaca erhielt vom Deutschen Sportbund zweimal die Auszeichnung "Spiel des Jahres".

Krohn dachte sich das Spiel ursprünglich als reines Freizeitspiel, doch unabhängig voneinander entwickelte sich das Spiel in drei deutschen Verbänden zu einer Turniersportart: Im Deutschen Turnerbund (DTB) spielten ursprünglich nur Damenmannschaften nach Volleyballregeln, im Deutschen Verband für Freikörperkultur (DFK) spielte man auf Kleinfeldern mit 4 Spielern pro Mannschaft. Die längste Tradition mit der größten Anzahl von Spielern hat der CVJM-Sportverband "Eichenkreuz" mit Landesmeisterschaften seit 1953.

1992 wurde ein erstes gemeinsames Regelwerk entwickelt, was die Grundlage war für verbandsübergreifende Turniere und Liga-Spielbetriebe. Im Jahr 2000 wurde in Berlin ein Indiaca-Weltverband gegründet (IIA), der sich zum Ziel gesetzt hat, die unterschiedlichen Spielkulturen zu verein­heitlichen und weltweite Turniere zu spielen.

Die größten nationalen Verbände stellen Japan (1 Mio. Spieler) und Deutschland (20.000). Darüber hinaus haben sich dem Weltverband angeschlossen die Schweiz, Estland, Slowakei, Brasilien und Luxemburg. Das internationale Vertretungsrecht für Deutschland liegt in den Händen des DTB. Im August 2001 fand in Estland die 1. Indiaca-Weltmeisterschaft statt. In den deutschen Mannschaften spielten zum Großteil Spielerinnen und Spieler aus dem Bereich des CVJM.

Die Geschichte der Indiaca im CVJM

Im Bereich des CVJM wird Indiaca erstmals 1950 auf Zeltlagern und in Gruppenabenden vorgestellt. Es wird zu einem typischen Jungenschaftsspiel (Jungen im Alter von 13 - 16 Jahren). Für diese Altersklasse kommt es bereits 1953 zur ersten Landes-Jugendmeisterschaft in Württemberg. 1968 wird in Limburgerhof die 1. Deutschen Meisterschaft der Jungenschaften ausgerichtet. 1977 gibt es als Vorläufer der DM für Herren (ab 1979) ein erstes Pokalturnier auf Gesamtverbandsebene. Die weitere Entwicklung der DMs in den 7 einzelnen Spielklassen läßt sich der Meisterschaftsstatistik entnehmen.

Einen Indiaca-Boom erlebte der CVJM in den 80iger Jahren. Viele Turniere entstanden und wurden von bis zu 100 Mannschaften besucht. Ein Abflauen der hohen Teilnehmerzahlen gab es dann in den 90iger Jahren, weil die Leistungs­unterschiede auf Grund von Spezialisierungen einiger Vereine zu groß wurden. Man trennte die Turniere in die Bereiche „Hobby-“ und „Leistungsklasse“. Viel Freude und Indiaca auf höchstem Niveau bereitete den „Berufenen“ jeweils ab 1990 die Pokalturniere für Länderauswahlmannschaften, die im 2-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden. Die „Deutsche Indiaca Liga“ eröffnete den einzigen bundesweiten Spielbetrieb jeweils für Damen-, Herren- und Mixedmannschaften im Jahr 2000. Im CVJM hat es immer ein eigenes Regelwerk gegeben um dem hohen Spielniveau gerecht zu werden. So wird auch trotz der neuen internationalen Regeln an dem ausführlicheren CVJM-Regelwerk festgehalten. Im Jahr 1999 machte sich der Indiaca-Fachausschuss des CVJM-Gesamtverbandes ausführliche Gedanken zur weiteren Entwicklung der Sportart innerhalb des CVJM. Zum Abschluß wurden 6 Thesen zur Indiaca-Arbeit innerhalb des CVJM-Gesamtverbandes formuliert.

Indiaca spielen

Indiaca ist eine Sportart, die vom Freizeitspiel im Park bis hin zu internationalen Turnieren reicht. Besonders im CVJM Deutschland wird Indiaca in Jugendgruppen, aber auch als Vereinssport auf Turnieren gespielt.

Die aktuellen Regeln für die Turniere des CVJM Deutschland findest du hier:

Suchst du einen Verein in deiner Nähe?

Über die interaktive Karte der Sportarten findest du schnell und einfach einen Verein, der Indiaca anbietet. So kannst du super einsteigen und mitspielen!

Indiaca verbreiten

Mit dem CVJM-Indiaca-Netzwerk Deutschland - kurz: CIND - haben wir ein Netzwerk in Deutschland geschaffen, in dem es um den stetigen Austausch und die Weiterentwicklung von Indiaca im CVJM geht. In unseren Fach­gruppen des Netzwerkes kannst du dich engagieren und z. B. über deine sportliche Tätigkeit hinaus von unserem Netzwerk berichten.

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